Mitte November bis Mitte Dezember 2025
Einen Monat verbrachte ich alleine im Haus am Meer auf Menorca.
Es war eine Verlängerung des Sommers, warm, hell und freundlich.
Absolute Ruhe und Entspannung konnte ich geniessen, Zeit für mich und
meinen ganz eigenen Rhythmus zu leben.

Nun ist mein Sohn für einen Monat hier, wir haben das in der Schweiz so
geplant, es hat einen sehr wichtigen Hintergrund, denn es ist auch für
meinen Sohn eine Neuausrichtung, eine Chance für ein besseres Leben.

Damit sind wahrlich Stürmische Zeiten angebrochen und das im doppelten
Sinn, denn auch das Wetter hat sich Mitte November komplett geändert, der
spanische Winter hat Einzug gehalten, nass, kalt und stürmisch wurde es auf
der Insel.

Die häuslichen Herausforderungen häuften sich, den die südlichen Gebäude
sind nicht wirklich gemütlich im Winter, die Heizlüfter und der Kamin musste
zum laufen gebracht werden, Stromausfall wegen Überlastung gab es auch,
durch die geringe Sonneneinstrahlung hatten wir kein warmes Wasser mehr,
also musste der Boiler ans Stromnetz angeschlossen werden und es tropft
(immer noch im Dezember) vom Dampfabzug in die Küche rein, sobald es
regnet.
Die spanischen Handwerker lassen auf sich warten, nach dem Motto:
„Manana“

Mein Sohn, D. lebt mit einer Suchtthematik, ich habe 2023 einen Blogbeitrag
darüber geschrieben, seine Situation war in der Schweiz soweit stabil das er
eine eigene Wohnung hatte, finanzielle Unterstützung und ein für Ihn relativ
geregelten Tagesablauf.
Trotzdem war seine Sucht all gegenwärtig, kontrollierter durch
Medikamenten- Ersatz, auf Dauer alles andere als gesund und erfüllend.
Es war schnell klar, das D. denn Winter nicht alleine in der Schweiz
verbringen wird, daher die Idee, das mein Sohn einen Monat bei mir auf der
Insel verbringt und danach für zwei Monate zu seinem Vater nach Thailand
reist, der schon längere Zeit dort lebt.

Die Bedingung von unserer Seite war das D. die Medikamente abbaut und
absolut „clean“ ist.
Dieses Vorhaben gelang in der Schweiz nicht, somit hatten wir eine
anstrengende und herausfordernde erste Zeit hier im Haus.
Das war echt noch mal eine Nummer, meine Nerven lagen blank und doch
hat D. es geschafft und das war wirklich nicht einfach.
Mit dem Ziel vor Augen, klaren Grenzen, einer stabilen und sicheren
Begleitung ist es Ihm gelungen, die Drogen ab zu setzen.
Das ist erst der Anfang und der weitere Weg bringt noch einige
Herausforderungen mit sich, doch D. Hat die Chance genutzt für seinen
Neuanfang in ein besseres Leben.

Die drei Wochen danach waren sehr friedlich und erholsam- viel Heilung für
uns Beide, wir hatten einen gemütliche Tagesablauf mit gemeinsamen
Mahlzeiten, guten Gesprächen beim Gehen des Küstenweges am Meer oder
gemeinsamen Film-Abenden.

Sucht wird oft in unserer Gesellschaft als „Schwäche“ angesehen.
Die Frage ist:
Was suchen Sie?
Was muss betäubt werden?
Was für eine Bürde tragen Sie und für wenn?
Am Rande der Gesellschaft, mit Medikamenten ruhig gestellt und
vernebelt…das System teils auch berechnend.
Und Sucht kann soviel sein..sie ist überall sichtbar, immer häufiger.
D.ist mit Stärke und Glück gesegnet, so ein Leben, über so viele Jahre
überhaupt zu meistern, das grenzt tatsächlich an Wunder, er war oft dem Tod
näher als dem Leben.
Nun ist ein Neubeginn geschaffen, die Zeit könnte besser nicht sein, den
Weg darf er selbst weiter gehen, mit Unterstützung und doch für Sich.

Als Eltern und Angehörige können wir das Thema nicht ignorieren, es ist ein
Teil von uns Allen, jeder Einzelne darf für sich seine Grenzen setzen auch als
Selbstschutz, sein eigenes Leben leben, nicht daran zu Grunde gehen und
trotzdem gemeinsam immer wieder zusammen stehen und da Sein, für das
was gerade braucht wird, oft ist es eine sichere und stabile Struktur zu
erschaffen, die Liebe und das „Angenommen“ zu sein von der Familie, auch
wenn Sie eine etwas ausser gewöhnliche Form hat, die Familie, kann Sie viel
bewirken.

Ich bin sehr stolz diesen Sohn zu haben, die Erfahrungen die ich machen
durfte haben auch mich geformt und geprägt.
Danke von ganzem Herzen für diese wundervolle Zeit D.

Ps: Teil 2 der Stürmischen Zeit erzählt die Ankunft meiner Tochter auf der
Insel und die neuen Herausforderungen im Haus am Meer.
Bis dahin wünsche ich dir lieber Leser eine friedliche und wundervolle Zeit.




Liebe karin es war so voll schön dich zu sehen und schwupps warst du schon wieder weg. Ich wäre noch so gerne noch mal zu dir gekommen ist sich leider nicht mehr ausgegangen immer viel los. Es freut mich aus tiefstem ❤️en das es dir soweit gut geht und du den ersten Schritt mit deinem Sohn geschafft hast ihr könnt stolz auf euch sein. Ich wünsche euch noch eine wunderschöne Zeit in Menorca geniesse deine Kinder bei dir und noch ganz liebe Grüße von monika war grad letzte Woche auf Besuch bei ihr. Alles liebe erika
Liebe erika, von ganzem Herzen ♥️ Danke für deine Nachricht. Wir werden uns Wiedersehen, irgendwo- irgendwann, ich freue mich schon riesig auf Dich. Ps: Habe dir eine persönliche Nachricht über Telegram geschickt:) Sonnige Grüsse von der Insel🐳🌴☀️💛