TEIL 2: DER ZUSAMMENBRUCH
Am 22.11.2023 überkam mich der grosse Zusammenbruch.
Nachdem wir den Sommer 23 in Kroatien verbrachten, reisten wir weiter über Italien- durch die Toskana, gönnten uns in Siena genussvolle Pasta Gerichte und die wohl beste Pizza die wir je gegessen hatten:) weiter ging es in die Region Lingurien, wir verbrachten einige Tage auf einem abgelegen Campingplatz in einem kleinen Dörfchen in den Bergen und unternahmen einen Ausflug zu den berühmten Cinque Terre.
Als das Wetter sich schlagartig verschlechterte fuhren wir über Frankreich Richtung Spanien , das unser Winterdomizil werden sollte, wir verbrachten einige wunderschöne und erholsame Tage in der Camargue in Südfrankreich auf einer sehr abgelegen Mas (Bauernhof).
In Spanien angekommen war unser erstes Ziel Barcelona und gleich danach Valencia, sehr interessante Städte, für uns steht meist der kulinarische Genuss im Vordergrund, da in grösseren Städten die Auswahl für Veganer deutlich grösser ist.
Nach den Städtetrips fuhren wir der Küste entlang Richtung Süden, wo wir in der Region von Murcia (ein Stück unterhalb von Alicante) hängen geblieben sind, auf einem Campingplatz, mit einer kleinen Bucht am Meer.
Das Wetter, traumhaft sonnig, angenehme 20-25 Grad und trotzdem fühlte ich mich von Anfang an nicht wohl an diesem Platz, da wir auf ein Paket warten mussten, blieb mir keine Wahl, entgegen meinem Gefühl, zu bleiben.
Nach knapp zwei Wochen fuhren wir in die nahe gelegene Stadt Cartagena um einige Besorgungen zu machen und hatten uns ein vegetarisches Restaurant heraus gesucht, schon nach 10 Minuten Fahrt, bekam ich einen starken Druck im Kopf, ich fühlte mich schlagartig schlecht, die Erledigungen liessen wir sein, den Restaurantbesuch zogen wir durch, keine gute Entscheidung, bis wir endlich wieder zurück bei unserem Wohnwagen ankamen, konnte ich nur noch ins Bett kriechen, es ging mir hundeelend!
Was ich zuerst, als „kurze Sache“ abgetan habe, entpuppte sich als eine sehr lange und schmerzhafte Heilungs- Geschichte.
Die ersten fünf Tage verbrachte ich nur im Bett, mit Übelkeit und Übergeben, Migräne, Schüttelfrost und Fieber, eine totale Erschöpfung überkam mich und legte mich tatsächlich für mehre Wochen lahm.
In diesen Fieberschüben hatte ich die schlimmsten Alpträume meines Lebens, ich nahm rapide an Gewicht ab und mein Kreislauf sackte natürlich auch in sich zusammen.
Nach etwa 10 Tagen spürte ich eine Besserung, so das ich zeitweise auch mal aufstehen konnte und langsam Nahrung und Flüssigkeit zu mir nehmen konnte, trotzdem fühlte ich mich in meinem Bett, zusammen gerollt wie eine Katze am wohlsten.
Draussen hielt ich es nicht lange aus, alles war überempfindlich, vor allem die Helligkeit der Sonne tat meinem Kopf und meine Augen höllisch weh.
Somit verbrachte ich drei Wochen vorwiegend im Wohnwagen, auf engsten Raum, gab mich einfach dieser Heilungsphase hin und versuchte zu akzeptieren was ich nicht ändern konnte und es jetzt an der Zeit war gewisse Themen an zu schauen.
Meine Nerven waren so überstrapaziert, das Fass so voll das dieser Zusammenbruch sein musste um mich zuerst komplett lahm zu legen, Handlungsunfähig zu machen, damit für mich, meinen Körper und Geist einen Reset möglich war.
Eine totale Transformation, tatsächlich wie „Phönix aus der Asche“
Eine Wandlung und Reifung.
Ein tiefes eintauchen in meinen inneren Raum der Ruhe und Sicherheit, den ich in dieser schlimmen Zeit erfahren durfte und gefunden habe, er war plötzlich da, das Vertrauen und die Kraft in mir wieder zu spüren, wer ICH BIN
Was sich nach fast einem Monat in dieser extremen Situation auch zeigte waren die Herausforderungen als Paar, das Zusammensein auf engsten Raum, wenn es dem Einen schlecht geht, er diesen Raum braucht und einnimmt, und der Andere der fit und quietsch -vergnügt seinen normalen Alltag hat.
Die Spannungen und Differenzen wurden immer grösser, das Verständnis immer kleiner, das Zusammensein in der Form für beide unerträglich.
Ich hatte das Gefühl, das ich nicht mehr, Ich sein konnte, mein Heilungsprozess gestört wird und es in einer Stagnation endet, zudem kam ein Heimweh dazu, da ich mich an diesem Ort sehr unwohl fühlte.
Wir mussten eine Lösung finden!
Der Entschluss stand für Beide schnell fest, ich reise für knapp drei Wochen zurück in die Schweiz um mich tatsächlich einfach zu Erholen und damit jeder von uns wieder den nötigen Raum und Abstand hat.
Wie es mir in der Schweiz erging und was der tiefere Sinn dieser Heilungs- Geschichte ist, erfahrt Ihr im 3. Teil des Sonnen-und Schattenzeiten Blogs.
Sehr berührend liebe Karin…Danke, daß Du Deine Erfahrungen mit uns teilst! Ich erkenne vieles von mir darin wieder, als ich 2022 auf einem Campingplatz in Kroatien so krank wurde, daß wir durch massive Hindernisse hindurch die Insel Hvar verlassen mußten und so in Österreich gelandet sind auf 1000 Metern Höhe 🙂 Dies war MEIN „Phönix aus der Asche“, das MEINE massive Wandlung in meine eigene Kraft eingeleitet hat…
Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es Dir dann in der Schweiz erging…
Sei herzlich gegrüßt und umarmt
Elvira
Liebe Elvira,
Vielen Dank für dein Feedback und deine Geschichte, schön das auch Du, durch eine solche Erfahrung hindurch gegangen bist und Dir die Chance geboten wurde um deine eigene Kraft anzunehmen.
Unsere Geschichten dürfen den Menschen Mut machen die Heilungsprozesse als Dies zu erkennen und anzunehmen um gestärkt und vertrauensvoll seinen eigenen Weg weiter zu gehen.
Liebe Herzensgrüsse und Umarmung auch an Dich:)
Karin